Die Grundidee
Ein Foto-Shooting im Barockstil in einem historischen Schloss.
Das Outfit
Für ein prunkvolles Barockshooting habe ich nach einem opulenten Kleid gesucht, dass farblich nicht zu dominant ist. Die Räumlichkeiten sind selbst schon in bestimmten Farbtönen gehalten, was Wände, Vorhänge etc. angeht, deswegen wollte ich eine Farbe die überall gut dazu passt. Es wurde also Gold (wennschon, dennschon). Das Kleid habe ich Online bestellt und es wurde im Nachhinein noch von einer Schneiderin etwas angepasst. Natürlich gehört auch ein passender Reifrock dazu.
Das Styling
Da hat Nicole mal wieder ganze Arbeit geleistet. Mithilfe der Leihgabe einer weißen Perücke und ihren Steckkünsten ist eine stilechte Hochfrisur entstanden. Zum Kleid gehörte auch noch ein passender Hut, den Nicole aber für Elemente der Perücke verwendet hat, was am Ende die Verbindung zwischen Kleid und Frisur herstellte. Noch eine Straußenfeder als Schmuck, an den Seiten gedrehte Locken – fertig war das Meisterstück. Die Perücke wurde bereits im Vorfeld frisiert. Das Styling sollte hell, frisch und natürlich wirken.
Die Location
Die Wahl des Greizer Schlosses ist sehr naheliegend, da ich in Greiz aufgewachsen bin und meine Familie dort immernoch ansässig ist. Teile des Schlosses wurden vor 20 Jahren saniert und fachgerecht restauriert. So kann man es seit 2010 besichtigen und sich im Museum die Ausstellungen ansehen. Die alten Schlossräume erstrahlen seit dem in neuem prunkvollen Glanz und sind mit viel Liebe zum Detail und der jeweiligen Zeit gerecht ausgestaltet. Das perfekte Ambiente für ein barockes Fotoshooting. Da zu dieser Zeit das Museum aufgrund der Pandemie geschlossen war, hatten wir das ganze Schloss für uns alleine. Vielen Dank nochmal an Herrn Koch von den Museen der Schloss- und Residenzstadt Greiz für das große Vertrauen.
Das Licht
Ein wunderschön sonniger Tag und bodentiefe Fenster im Schloss bieten natürlich das beste Licht für ein Portrait Shooting. Dadurch bleibt auch der natürliche Look und das Gefühl für die Räumlichkeiten erhalten. Ich habe noch einen Reflektor mit Stativ und für den Notfall ein Speedlite auf Stativ mitgenommen (bei dem mir aber am Ende das Licht doch nicht gefallen hat). Ich habe um die Mittagszeit mit fotografieren begonnen und hatte den ganzen Nachmittag keinen direkten Lichteinfall durch die Fenster.
Das Shooting
Während Nicole sich um das Styling gekümmert hat, habe ich das Schloss und das Museum erkundet, um die besten Sets zu finden. Dafür kamen besonders drei möblierte Räume und der Eingangsbereich in Frage. Zu meinem Glück standen nur wenige Vitrinen und Ausstellungsstücke in den Räumlichkeiten und die Fensterbereiche waren frei. Dadurch wurde der authentische Schlosscharakter nicht verfälscht. Wir hatten auch die Erlaubnis die Möbelstücke (Stühle etc.) zu benutzen. Die großen Steintreppen wurden auch zur Kulisse für die schöne Schleppe des Kleides.
Mein wunderbares Model Michelle musste sich erst an das Gewicht der Perücke und den Umfang des Kleides gewöhnen. Es gibt im Schloss eine Art goldenes Foyer mit viel Stuck, großen Fenstern und einem imposanten Kronleuchter. Dort habe ich auch die ersten Motive fotografiert.
Im nächsten Raum konnten wir die Möbel mit ins Set einbeziehen. Ich musste den richtigen Winkel finden, um die Vitrinen und Schautafeln, die auf der anderen Seite des Raumes standen, nicht mit im Bild zu haben.
Michelle hat einen Fächer in die Hand bekommen, damit ihre Hände einen „Halt“ haben. Generell ist es für Laien Models immer gut, etwas anzufassen oder zu halten, dann ist der Ausdruck einfach glaubhafter. In diesem Bild sieht man auch das Kleid nochmal in voller Pracht.
Im letzten Raum stand eine große gedeckte Tafel in der Mitte und einige Vitrinen an den Seiten. Auch dieser war wieder mit einem prächtigen Kronleuchter und dunkelblauen Vorhängen an den großen Fenstern ausgestattet. Bei diesem Foto stand ich mit dem Rücken zum Fenster und habe Michelle hinter dem großem Blumenbukett fotografiert. Dieses Bild ist eines meiner liebsten aus der Serie.
Es gibt in so einem Schloss unendlich viele Möglichkeiten tolle Fotos zu machen. ich habe mir letztendlich vier schöne Settings ausgesucht und dort verschiedene Einstellungen gemacht. Für mich sind das immer die besten Vorraussetzungen – neue Location – frei in der Gestaltung und Zeit um alles auszuprobieren.
Hier sind noch mehr schöne Motive dieses wunderbaren Shooting Tages: