Mein Adventskalender 2018 war nicht nur für die glücklichen Gewinner der Fotoshootings eine Bereicherung, sondern auch für mich. Eine überglückliche Gewinnerin durfte ich gleich Anfang des Jahres mit einem Glamourshooting verwöhnen. Und das hatte sie wirklich verdient, nach den voran gegangenen Monaten. Nach der emotionalen Sichtung der bezaubernden Portraits, fragte sie mich, ob ich nicht Lust auf ein Foto-Projekt mit der Selbsthilfegruppen-Kontaktstelle hätte, für die sie arbeitete. Da sprach sie mir aus der Seele.
Ich wollte schon länger eine Ausstellung mit Portraits machen, die aus dem Leben sprechen. Glamour und Business sind zwar meine Steckenpferde, aber natürlich ist jedes Portrait und jeder Mensch für mich etwas besonderes, vor allem, wenn die Themen so individuell sind. Ich hatte sofort eine Idee im Kopf und wenige Wochen später haben wir bei einer Tasse Kaffee das Konzept ausgearbeitet. Wir stellen die Selbsthilfegruppenleiter im Portrait vor. Zum einen wird die Vielfältigkeit der Selbsthilfegruppen gezeigt und zum anderen werden die ehrenamtliche Tätigkeit und die engagierten Menschen in den Vordergrund gestellt.
Die Umsetzung
Im April ging es dann auch schon los mit den Fotoshootings. Jeder Gruppenleiter konnte selbst bestimmen, wo die Session stattfinden sollte – deswegen sind die Lokalitäten bunt gemischt und vielfältig. Neben einigen, die mich zu sich nach Hause eingeladen haben, standen auch viele hallesche Plätze auf der Standortliste. Wir besuchten die Pauluskirche, die Würfelwiese, die Fontäne – wir waren in der Heide, am Thüringer Bahnhof, an der Saale, auf dem Marktplatz und im Uniklinikum Halle – sowie mehrfach an und in der Selbsthilfe-Kontaktstelle. Da ich immer mit natürlichem Licht fotografiert habe (außer bei einem Portrait), war das aufgrund der unterschiedlichen Orte und Situationen immer wieder eine Herausforderung.
Vor jeder Session habe ich mich mit den Gruppenleitern über ihre Arbeit und die Gründe für ihr Engagement unterhalten. Das ist für mich immer ein wichtiger Teil meiner Vorbereitung – bei jedem Shooting. Das stilisierte Logo der Kontaktstelle wurde als thematischer Anker auf allen Fotos in den Hintergrund eingebunden.
Bei der Nachbearbeitung habe ich neben einer Basis-Retsuche den Hintergrund entsättigt, um die Person zwar an ihrem individuellen Ort zu zeigen, aber den Fokus trotzdem beim Menschen zu lassen.
Die Ausstellung
Zwanzig dieser besonderen Menschen durfte ich in den fünf Monaten kennenlernen und fotografieren – diesen möchte ich für Ihre Offenheit und ihr Engagement danken. Ich habe Menschen kennen gelernt, die aus der eigenen Krankheit heraus Mitbetroffenen helfen und Mut machen wollen. Menschen, die sich trotz schlimmer Diagnosen oder schwieriger Situationen nicht entmutigen lassen – sondern ein Licht für andere sind. Jeder hat eine eigene Geschichte und alle bleiben lieber im Hintergrund, als diese öffentlich zu präsentieren. Die Bilder der Ausstellung zeigen diese positiven Menschen, die anderen helfen wollen – auch um sich selbst zu helfen.
Wer sich die Ausstellung ansehen möchte, kann sich bei der Paritätischen Selbsthilfekontaktstelle melden: 0345-5204111 oder kontaktstelle-shg@web.de
Über die Eröffnung der Ausstellung am 18.10.2019 hat sogar TV Halle einen aktuellen Beitrag gedreht: